Wie Krimpelen zur Heimat des SVO wurde

1939 an einem Sonntagnachmittag auf Krimpelen

Dass Krimpelen zur Heimat des SV Oberiflingen wurde, dafür war der Kauf der Wiesenfläche auf dem höchsten Punkt Iflingens durch die Gemeinde unter der Federführung von Bürgermeister Jakob Joos im Jahre 1933 notwendig.  Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte die Fläche mitsamt eines prächtigen Nussbaums zumindest teilweise Frieder Mattheis - ein Teil war schon im Gemeindebesitz, da unter dem heutigen Sportheim das Iflinger Wasserreservoir stand. Jener Schuhmacher Frieder Mattheis, wohnhaft im Unterdorf im heutigen Haus Jung/Bohlens, war jedoch alles andere als ein Freund der "Stalper" und bei der Oberiflinger Jugend als "Ballmetzger" verschrien. So passierte es, wenn versehentlich ein Ball der kickenden Jugendlichen im Mattheisschen Garten landete, dass jener Frieder Mattheis anstatt den Ball mit Gebruddel zurück zu geben, kurzen Prozess machte und diesem die Luft gewaltsam entweichen ließ. In der damaligen Zeit ein herber Verlust für die jugen Kicker.

Einer der letzten lebenden Zeitzeugen jener Zeit ist sich heute noch sicher, hätte Frieder Mattheis damals gewusst, dass das Feld 1935, also nur kurze Zeit nach dem Kauf durch die Gemeinde den Fußballern als Sportplatz zur Verfügung gestellt werden würde, er hätte die Fläche mit Sicherheit nicht verkauft!

Und so wurde Krimpelen der dritte und schlussendlich endgültige Standort für den Sportplatz und somit Heimat des SV Oberiflingen - davor wurde zum einen auf dem Farrenfeld an der Dettlinger Straße gekickt und der erste "richtige" Sportplatz mit richtigen Toren (allerdings sehr unförmige Platz und gekreuzt von einem Feldweg) auf Steinshalde angelegt.

Während des zweiten Weltkrieges waren auf Krimpelen Mannschaftsbaracken einer Flakstellung untergebracht und so dauerte es bis zur Wiedergründung des Vereins, ehe diese entfernt und der Platz wieder als Sportplatz nutzbar gemacht werden konnte.

1965 Wasserturm 8Zweimal wurde seither für einige Zeit aufgrund baulicher Maßnahmen ausgewichen: 1965 wurde für kurze Zeit bis zur Einstellung des Spielbetriebs auf das Farrenfeld im Etzwang (Waldstück hinter dem Turmhof Keck) ausgewichen. Dieser Umzug wurde notwendig weil durch den Bau des Wasserturmsn die Sportplatzfläche für die Baustelleinrichtung u.a. die Unterkünfte der Bauarbeiter benötigt wurde. Anfang der 1970er Jahre entschied man sich den Sportplatz von seiner Nord/Süd Ausrichtung in die heutige Ost/West Ausrichtung zu drehen. Um dieses Vorhaben zu realisieren waren Affüllarbeiten in etwa von der heutigen Mittelline zum Dorf hin notwendig. Das steinige Auffüllmaterial stammte, in den vom Steinbruch Kaltenbach. In dieser Zeit spielte man dann auf "Malmen" einer Wiesenfläche am Ortsausgang Richtung Dettlingen - dort wurde 1974 dann auch die zweite Meisterschaft der Ersten gefeiert.
Anfang der 1980er Jahre wurde der Platz um rund 20 Meter verlängert zur heutigen Größe. Dazu wurde eine Steinhecke am östlichen Platzende Richtung Turmhof abgegraben und die Fläche eingeebnet, die dann ab 1981 bespielt werden konnte. 1988 wurden die alten unzureichenden Flutlichter am Wasserturm durch eine Flutlichtanlage die allen Ansprüchen gerecht wird ersetzt.

Ab 1993 begannen dann parallel zum alten Platz die Auffüllarbeiten für den neuen Rasenpaltz und dem heutigen Haupstpielfeld. Um die Fläche für das neue Spielfeld zu schaffen, wurde der Aushub der bei Straßenbauarbeiten der Ortsdurchfahrt in Unteriflingen anfielen in das Gelände eingebaut. Die Auffüllarbeiten wurden 1995 abgeschlossen. Im Mai 1996 wurde die Baufreigabe durch den WLSB erteilt und in den folgenden Monaten die Arbeiten für die Zuleitungen für die Beregnungsanlage, Drainagearbeiten und der Aufbau der Rasentragschicht durchgeführt. Die Einsaat konnte dann Anfang Oktober vorgenommen werden. Im folgenden Frühjahr wurden dann noch die restlichen Böschungsarbeiten durchgeführt, ehe der Platz am 20. Juli 1997 seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

2013 Terrassenerw20130615 3Dass der "alte" Platz unkaputtbar ist, liegt unter anderem an der schnellen Trocknungszeit des Platzes. Neben dem steinigen Füllmaterial und der windanfälligen Lage wird diese Trocknungszeit dadurch erreicht, dass Paul Sickeler - wie auch Jahre später beim neuen Platz - bereits Mitte der 1970er Jahre den Platz mit Drainagen versehen hat und so das Wasser gut versickern und abgeführt werden kann.

Auf dem alten Wasserreservoir wurde in den 1970er Jahren in Eigenleistung ein Unterstand gebaut aus dem sich dann das erste Sportheim entwickelte - noch ohne Umkleiden/Duschen. 1985 konnte dann nachdem das Sportheim an die Kanalisation angeschlossen worden war auch der Anbau mit Umkleide und Dusche eingeweiht werden. 5 Jahre später wurde begonnen den Gastraum freundlicher zu gestalten, den großen Raum mit einem Raumteiler aufzuteilen und mit einer neuen Heizung zu versehen. 
In der Nacht zum 7. Mai 2010 wurde das Gebäude aufgrund eines Defekts in eben jener Heizung ein Raub der Flammen und musste in der Folge dieses Ereignisses abgerissen werden. Nach etwas mehr als 18 Monaten Planungs- und Bauzeit konnte mit viel Eigenleistung ein neues hochmodernes Sportheim gebaut und seiner Bestimmung übergeben werden.

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Heute erstrahlt das moderne Sportgelände mit zwei Rasenplätzen,dem Sportheim, einem großen Geräteschuppen, einem Bereich mit Spielgeräten für Kinder, dem Freiluftschachfeld und dem Beachvolleyballfeld als eine multifunktionale Anlage die dem Vereinsmotto "Spot & mehr! Ein ganzes Leben lang" gerecht wird.

Gerade die zwei Rasenspielfelder erlauben es den Sportlern insbesondere den Fußballsport ganzjährig auf Krimpelen auf Naturrasen auszüben.

Im Jahr 2021 wurde das Sportheimdach um eine Photovoltaikanlage mit ergänzt und passend dazu 2022 dann das Flutlicht umgerüstet. Die energiefressenden Flutllichter aus dem Jahr 1988 wurden gegen moderne LED Lampen und eine moderne Steuerung ausgetauscht, um dadurch nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit zu sein, sondern auch die Sportanlage nachhaltig weiterzuentwickeln.

Das Hauptspielfeld das 1997 fertiggestellt wurde war zwischenzeitlich schon Austragungsort vieler wichtiger Spiele der SVO Teams aber wird auch immerwieder für Entscheidungsspiele auf Bezirksebene genutzt.

Ob Relegationsspiel zur Bezirksliga oder Bezirkspokalfinale, ob Gastspiel des VfB II, der Stuttgarter Kickers oder Ort einer Trainingseinheit mit Bundestrainer Uli Stielike - der Rasen wurde schon vielen Anforderungen gerecht.

Wir sind gespannt, wer in Zukunft noch Gast am Wasserturm sein wird.

 

 

 

 

 

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